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17 noch eine Leuchtlupe beschaffte. Nun hatte ich die Marken quasi vollends im Blick … Selbstverständlich war es mein Bestreben, meine Sammlung „komplett zu machen“. Ich sammelte natürlich Bundesrepublik Deutschland, vorwiegend gestempelt. Dies war zum einen billiger als postfrisch, jedoch auch interessanter, da eine gestempelte Marke ihren ursprünglichen Zweck erfüllte und man obendrein aus dem Stempel wichtige Informationen entnehmen konnte. Rundstempel waren meine oberste Maxime. Wichtig war immer, dass man das Datum lesen konnte und auch noch den Ort. Zu dünne oder zu dicke Stempel und vor allem der verpönte Wellenstempel gingen da überhaupt nicht. Hierzu half mir vor allem der Rundsendedienst des BSV. Immer wieder wurde ich hier für „kleines Geld“ fündig und ab und zu kaufte ich auch so manche kleine Schätze oder „seltene“ Marken, denen ich bislang schon lange und erfolglos hinterher gelaufen bin. So war ich irgendwann einmal „komplett“ und ein neues Sammelgebiet musste her. Vor allem die Marken am Ende der Weimarer Republik (ab 1924) und des 3. Reiches hatten es mir angetan. Ich fand sie optisch fast alle hervorragend gelungen und manchmal stellte ich mir Geschichten vor, die mit den jeweiligen Motiven zusammenhingen. DDRMarken sammelte ich überhaupt nicht, das war nämlich das Sammelgebiet meines Cousins Stefan, der in Leipzig Verwandtschaft mütterlicherseits hatte. Für mich war die DDR schon damals nicht das „richtige“ Deutschland, was ich somit auch nicht als „sammelwürdig“ empfand. . In dieser Frage war ich stur und konsequent sowie in gewissem Sinne wohl auch ein westdeutscher philatelistischer Patriot, wenngleich in den BSVRundsendungen

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